Konflikt im Team – Tragödie oder Komödie?

Konflikt im TeamKonflikt im Team effektiv lösen

Ein Konflikt im Team verläuft meist in typischen Konfliktphasen. Diese Konfliktphasen zu kennen, hilft bei der effizienten Bearbeitung und Lösung von einem Konflikt im Team.  Dieser Artikel, erschienen auf organisationsberatung.net, beschreibt die unterschiedlichen Konfliktphasen.

In den allermeisten Organisationen gibt es mehr oder weniger starke, mehr oder weniger offene oder verdeckte Konflikte in Teams. Handlungsbedarf besteht immer dann, wenn ein Konflikt im Team Energien und Kräfte binden, die anderswo dringender gebraucht werden. Konfliktmanagement gehört daher in den Methodenkoffer jeder Führungskraft. Ich möchte im Folgenden kurz schildern, welche Verfahren des Konfliktmanagements sich als sehr wirkungsvoll heraus gestellt haben.

Konfliktanalyse

In Konfliktsituationen gibt es die Tendenz, sofort aktiv zu werden und den Konflikt möglichst bald „lösen“ zu wollen. Das ist nur allzu verständlich, denn ein Konflikt im Team bedeuten meist Stress. Instinktiv greifen die meisten Menschen dann auf Lösungsstrategien zurück, die Sie in solchen Situationen erlernt haben. Nur: Das sind bloß nicht zwangsläufig die Besten! Unser Tipp daher: Ruhe bewahren, durchatmen, und sich die Zeit gönnen für eine ausführliche Analyse:

  • Gegenstand: Worum geht es in dem Konflikt im Team, und zwar im Kern? Welche Themen nehmen beide Seiten wahr? Gibt es Gemeinsamkeiten, gibt es Unvereinbares? Lassen sich Anknüpfungspunkte erkennen?
  • Verlauf: Was ist passiert? Welche Ereignisse oder Verhaltensweise waren eskalierend oder deeskalierend? Wie beschreiben die Parteien die aktuelle Situation?
  • Parteien: Wer sind die Parteien, wie setzen sie sich zusammen? Gibt es Akteure im Hintergrund? Wer sind die Betroffenen? Gibt es Nutznießer des Konflikts? In welcher Beziehung stehen beide Parteien miteinander?
  • Art des Konflikts: Handelt es sich z.B. um einen Wertschätzungs-, Beurteilungs- oder Machtkonflikt?

Eine solche Konfliktanalyse ist wertvolle Vorarbeit und hilft später in der Schlichtungsphase zu unterscheiden, was „verhandelbar“ ist und was nicht.

Konfliktphasen

Konflikte, die nicht bearbeitet werden, verlaufen häufig in vier klar unterscheidbaren Phasen:

  1. Diskussion
  2. Überlagerung
  3. Eskalation
  4. Verhärtung

Diskussion

Am Anfang steht zunächst die „Sachfrage“, also der Diskussionsgegenstand, an der sich die Diskussion entzündet hat. In dieser Phase wird zunächst um den Gegenstand „nur“ diskutiert.

Überlagerung

Die Diskussion mündet schließlich in einer kritischen Situation, Typischerweise stellt die eine Seite die Argumente der anderen in Frage und es kommt zu Unterstellungen. Ab diesem Punkt wird die Sachfrage überlagert durch Werte-,  Beziehungs- und Personenfragen. Die Sachfrage wird ab jetzt von Emotionenüberlagert.

Eskalation

Wenn sich eine Seite von der anderen nicht ernst genommen fühlt, geht sie zum Gegenangriff über. Und umgekehrt geschieht das gleiche.

Die Kommunikation zwischen beiden Seiten ist nun gestört. Beide Seiten versuchen, sich gegenseitig Schaden zuzufügen und unbeteiligte Dritte auf ihre Seite zu ziehen. Der Konflikt kommt damit in seine heiße Phase. Nun ist in der Regel eine symmetrische Eskalation auf beiden Seiten zu beobachten:

  • beide Seiten verwenden sehr viel Energie auf den Konflikt, die nun hier gebunden ist und fehlt
  • die Ereignisse vollziehen sich nicht mehr auf der Ebene der Sachlogik, das Geschehen ist der rationalen Kontrolle entzogen
  • beide Seiten haben nur noch eine selektive Wahrnehmung. Sie nehmen nur noch das wahr, was ihre selektive Vorurteile gegenüber der anderen Seite bestätigt und blenden alles andere aus. Daher fühlt sich jede Seite in ihrem Handeln legitimiert – eine Spirale der Eskalation setzt sich in Gang.

Verhärtung

Konflikte bleiben in der Regel nicht dauerhaft in der „heißen“ Phase. Das wäre für alle Beteiligten zu anstrengend.  Es bildet sich meist ein, wenn auch fragiles, Gleichgewicht. Der Konflikt ist damit chronisch geworden und kann über Jahre andauern.

Ein Konflikt in dieser Phase ist oftmals schwer zu erkennen und in der Beratungspraxis erleben wir regelmäßig, dass die Beteiligten den Konflikt zunächst hartnäckig leugneten, denn man hat sich ja so gut „eingerichtet“. Höchste Performance ist unter diesen Umständen in Teams naturgemäß nicht möglich, daher ist es umso wichtiger, gerade auch verhärtete Konflikte aufzulösen.

Sie möchten Zusammenarbeit und Kommunikation im Team möglichst schnell und dauerhaft verbessern?

In einem kostenfreien Erstgespräch erfahren Sie, wie Sie

  • die Zusammenarbeit im Team mit kleinen Maßnahmen schnell verbessern können
  • Reibungsverluste und den Konflikt im Team spürbar und dauerhaft reduzieren werden
  • erreichen, dass Ihre Mitarbeiter wieder „an einem Strang“ ziehen und effektiv arbeiten

Mehr zur Klärungshilfe

Martin Weiss, Teamentwicklung, Coaching, Konfliktklärung – Zürich

Webseiten: www.konfliktklärer.ch – www.weiss-entwicklung.ch